Page 24 - Werdegang des Schwert-Bischofs
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Kinder-Gebets-Sturm – KGS
Wenn morgen kein Priester kommt, so muss ich hier die Koffer packen
und nach Hause gehen, da ich einfach nicht weiter die Kraft habe, all
diese Menschen immer wieder zu vertrösten, dass bald für ihr Seelen-
heil gesorgt wird durch würdig gespendete Sakramente und das Heili-
ge Messopfer, wie Du es wünschest!“, usw. usw. „So viele Menschen
kommen zu mir und bekennen mir ihre Verfehlungen etc., und ich
kann ihnen keine Lossprechung geben. Auch habe ich hier keinen
Priester, der dies tun könnte.“»
Am folgenden Morgen sass er bekümmert am Tisch in seiner Klause,
als an seiner Türe geklopft und der Bescheid durchgegeben wurde, er
möge schnell ins Empfangszimmer kommen, ein Bischof wäre da! Und
tatsächlich, ein Bischof mit bischöflicher Bekleidung stand hier und be-
grüsste ihn. Es war Bischof Gerard Franck, ein einstiger altrömisch-
katholischer Bischof, der aber zum römisch-katholischen Glauben
übergetreten ist. Die erste Frage war nun für Nikolaus: «Was möchte
dieser Bischof von mir?» Die Antwort: In der Nähe wurde Erzbischof
Lefèbvre erwartet, der eine Kapelle einweihen sollte. Dieser Bischof
wollte nun den Erzbischof begrüssen und seine Zuneigung zu ihm be-
kunden. Als er sich aber gegen Abend für eine Unterkunft umsah, gab
es nirgends eine in der Nähe. Jemand aber liess ihn wissen, dass es
sicher in der Arche möglich wäre. Und so wurde dieser Bischof zu ihm
geführt. Nikolaus zeigte dem Bischof nun das ganze Haus und klagte
auch unter anderem, dass er so sehr einen Priester suche. Dieser
Bischof nun betete schon lange Zeit zu GOTT, dass Er ihm ein Haus
gebe, wo er wirken könnte. Denn vom Vatikan hatte er keine Diözese
erhalten, weil er am Tridentinischen Messopfer festhielt. Als ihn Niko-
laus einlud, hier sein Domizil aufzuschlagen, sagte der Bischof nach
innigem Gebet zu.
Da Nikolaus von GOTT die Gnade der Herzensschau hat, erkannte er
aber auch, dass der Bischof eine dunkle Vergangenheit hatte. Vorsich-
tig, aber doch geradeheraus erkundigte er sich bei ihm unter vier Au-
gen. Und ebenso klar antwortete der Bischof: «Sehen Sie in mir einen
Fall wie beim hl. Augustinus.» Wir wissen nur so viel, dass Nikolaus
durch den Bischof dessen ganzes Leben erfahren hat und seine Leute
soweit als nötig unterrichtete:
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