Page 30 - Werdegang des Schwert-Bischofs
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«Morgen wirst du Mein Herzenspriester sein!»
«Es war, glaube ich, das dritte Heilige Messopfer, das ich zelebrierte.
Da vergass ich, Wein und Wasser zu segnen, bevor ich beides in den
Kelch gab. Ich erschrak und wusste nicht, was ich tun sollte. So fragte
ich sofort den HEILAND im Tabernakel. Und Er antwortete mir: „Sei
unbesorgt und beruhigt, dein Priesterengel hat es für dich getan.“»
Auch hatte er während der ersten Heiligen Messen dreimal hinterein-
ander vergessen, Gläubigenhostien zu konsekrieren. Immer bat er
JESUS ganz verzweifelt um Hilfe, bevor er den Tabernakel öffnete. Und
immer konnte er ein volles Ziborium aus dem Tabernakel nehmen, ob-
wohl am Vortag das Ziborium beinahe leer war.
Heute noch wirken alle seine Heiligen Messen gleich tief und er bringt
sie mit der gleichen Inbrunst dar, wie dies bei seiner ersten war. Der
HEILAND führt ihn mit der Hilfe seines Engels. Man muss erst ein Hei-
liges Messopfer bei ihm erlebt haben, bevor man darüber spricht! Auch
heute noch geschieht es oft, dass der Schwert-Bischof beim Heiligen
Messopfer plötzlich zutiefst ergriffen wird und mit äusserster Selbstbe-
herrschung versucht, die Tränen zurückzuhalten, was ihm aber nur teil-
weise gelingt, da er das Geschehen auf dem Altar mystisch miterlebt.
Er sagte, wenn wir wüssten, was im Heiligen Messopfer geschieht,
dann würden wir danach mit schlohweissen Haaren hinausgehen.
Meistens dauert sein Heiliges Messopfer mit Predigt zwei Stunden und
mehr.
Seine geliebte Frau konnte weder bei der Priesterweihe noch bei sei-
nem ersten Heiligen Messopfer dabei sein. Herr Felix Paques aus den
Niederlanden informierte sie nach der Weihe telefonisch, dass ihr
Mann zum Priester geweiht wurde. Dies kam so plötzlich für sie, dass
die Tränen sie übermannten. Als einzige Antwort wusste sie nur zu sa-
gen: «Wie sage ich das unseren Kindern?» Sie konnte erst zum dritten
Heiligen Messopfer von Pater Nikolaus in die Niederlande reisen und
kam hinzu, als ihr Mann bereits am Altare stand. Überwältigt, ihn dort
wiederzusehen, begann sie zu weinen. Welch grosse Opfer und Ver-
zichte hinter diesen Tränen verborgen waren, kann wohl nur eine Frau
wie die des hl. Bruder Klaus nachfühlen. Sie selbst ahnte viel früher,
dass GOTT ihren Mann zum Priestertum erwählt, als er selber es wuss-
te.
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