Page 36 - Werdegang des Schwert-Bischofs
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«Sei du Mein Schwert-Bischof!»


          Leitspruch bei der Bischofsweihe des Schwert-Bischofs
          Der geistliche Mitbruder, welcher die Heilige Schrift öffnete und sie
          dem Weihebischof übergab, damit er sie wie üblich dem zu weihenden
          Bischof auf den Nacken lege, merkte sich die Textstelle, die er ohne
          nachzusehen aufgeschlagen hatte.

          Sie lautete wie folgt:
          Das Buch Jeremias (Altes Testament) – Berufung (Jer 1,4-19):
           4 «Des Herrn Wort erging an mich:
           5 „Noch ehe ich dich gebildet im Mutterleib, habe ich dich auserse-
              hen, ehe du aus dem Mutterschoss kamst, habe ich dich geweiht,
              dich zum Völkerpropheten bestimmt.“
           6 Ich antwortete: „Ach, Herr und Gebieter, sieh, ich kann nicht re-
              den, ich bin ja noch zu jung!“
           7 Doch der Herr entgegnete mir: „Sage nicht: Ich bin zu jung; gehen
              sollst du, wohin immer ich dich sende, was immer ich dir befehle,
              das sollst du reden!
           8 Fürchte dich vor ihnen nicht; denn ich bin bei dir zu deiner Ret-
              tung!“ – Spruch des Herrn.
           9 Der Herr aber streckte seine Hand aus und berührte mit ihr meinen
              Mund. Dabei sprach der Herr zu mir: „Hiermit lege ich meine
              Worte in deinen Mund!
          10 Schau, ich gebe dir heute die Macht über Völker und Reiche, um
              auszureissen und einzureissen, zu vernichten und zu zertrümmern,
              aufzubauen und einzupflanzen!“
          11 Da erfolgte des Herrn Wort an mich: „Was siehst du da, Jeremi-
              as?“ Ich entgegnete: „Einen zur Blüte erwachten Mandelbaum
              sehe ich.“
          12 Der Herr erwiderte mir: „Du sahst richtig, denn ich wache über
              meinem Wort, dass es ausgeführt werde.“
          13 Nochmals erging des Herrn Wort an mich: „Was siehst du?“ Ich
              entgegnete: „Einen siedenden Kessel sehe ich, seine Öffnung
              schaut von Norden her.“
          14 Der Herr erwiderte mir: „Von Norden her wird das Unheil entfacht
              gegen alle Bewohner des Landes.
          15 Fürwahr, ich rufe alle Stämme der Reiche des Nordens“ – Spruch
              des Herrn –, „sie sollen kommen und jeweils ihren Thron aufstel-





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