Page 25 - Die sieben heiligen Sakramente
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Die sieben heiligen Sakramente
                                 Priesterweihe


          Das Sakrament der Priesterweihe, durch Handauflegung und Salbung
          mit Heiligem Öl, verleiht Anteil an der Priesterkraft JESU CHRISTI. Nur
          ein gültig geweihter Bischof, dessen Weihefolge bis zu den Aposteln zu-
          rückzuführen ist, kann diese Weihe spenden.
          1 Tim 4,13-15 «Fahre fort mit Vorlesen, Ermahnen, Lehren, bis ich
          komme! Vernachlässige nicht die Gabe in dir, welche dir verliehen
          durch Prophezeiung unter Auflegung der Hände des Priestertums.
          Das sei dein Anliegen, dabei bleibe; damit dein Fortschritt in allen
          Stücken sichtbar werde.»
          1 Tim 5,22 «Lege niemand die Hände zu voreilig auf und mache dich
          nicht fremder Sünden teilhaftig! Halte dich selbst rein.»

          Die Priesterweihe ist keine Amtseinsetzung, wie es in Firmen üblich ist,
          in der man z. B. zum Abteilungsleiter per Brief ernannt wird. Beim Pries-
          ter geht es viel tiefer. Kein Mensch ist würdig, Priester zu werden, weil
          wir eben Menschen und keine Götter sind. Denn der Priester bekommt
          Verfügungsgewalt über GOTT. Denkt an das Heilige Messopfer: Der
          Priester spricht die Worte der Heiligen Wandlung und GOTT ist da. Der
          Priester spendet die Sakramente: Taufe, Beichte, Ehe, Sterbesalbung,
          Heilige Kommunion, und GOTT fügt sich. Und sei der Priester auch
          noch so studiert und intelligent, so ist er dennoch nicht würdig, GOTT in
          seine Hände zu nehmen, nicht würdig, über GOTT zu verfügen. Daher
          muss bei der Weihe zum Priester etwas Übermenschliches geschehen:
          GOTT selbst muss den Priester einsetzen. Nur GOTT selbst kann be-
          stimmen, dass ein sündhafter Mensch, ein Stäubchen, über Ihn verfü-
          gen kann und darf. Das geschieht durch GOTT den HEILIGEN GEIST.
          Der HEILIGE GEIST stellt den Priester ins Amt, wäscht ihn in der Konse-
          kration. Durch die Auflegung der Hände ergiesst sich der HEILIGE
          GEIST über den zu Weihenden und bewirkt es.

          Die Art und Weise der Berufung für den geistigen Stand ist verschie-
          den. Als die Kirche noch in Ordnung war, verspürten die Berufenen
          den Ruf GOTTES meist von Kindheit an in sich und entschieden sich
          dann auch zur Gottesweihe. Heute aber, da die Kirche in höchster Not
          ist, fragt GOTT, ohne den freien Willen des Menschen zu bedrängen:


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