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Kirchengebote

                                 Kirchengebote


          Nehmen wir hier nur eines davon: das Gebot des Fastens. Wahrhaftig,
          Fasten ist zu empfehlen. Es erhebt den trägen Geist und gibt Kraft wider
          die bequemen und gierigen Triebe. Aber es kann nicht unter Sünde
          zum Gebot gemacht werden! Dies widerspricht wiederum der Lehre
          des Apostels Paulus.

          1 Tim 4,1ff Bestimmt aber sagt der Geist, dass in den letzten Zeiten einige
          vom Glauben (und der Lehre) abfallen werden, achtend auf Irrgeister und
          Teufelslehren, die mit Scheinheiligkeit Lügen verbreiten, gebrandmarkt am
          eigenen Gewissen, die verbieten zu heiraten und gewisse Speisen zu
          geniessen, welche Gott geschaffen, dass sie dankbar genossen werden
          von den Gläubigen und von denen, welche die Wahrheit erkannt. Denn alles
          von Gott Geschaffene ist gut und nichts verwerflich, was dankbar genossen
          wird. Denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet. Wenn
          du solches den Brüdern vorträgst, wirst du ein würdiger Diener Jesu sein, der
          wohl erzogen ist in den Grundsätzen des Glaubens und der guten Lehre, die
          du wohl aufgefasset.
          Aber mit jenen gemeinen und altweibischen Fabeln befasse dich nicht, übe
          dich vielmehr zur Gottseligkeit. Denn die leibliche Übung hat wenig Nutzen;
          die Gottseligkeit aber ist zu allem nütze ...


          Ihr seht also:
          Mässigung und Züchtigung des Fleisches soll man empfehlen, aber
          man darf daraus kein Gebot machen, sodass der Genuss einer Speise
          (z. B. Fleisch) zur Sünde wird.




















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