Page 24 - Lies und erkenne
P. 24
Studium und Gelehrsamkeit
Sie sind nicht mehr voll des HEILIGEN GEISTES und vom HEILIGEN
GEIST geführt, sondern von den jahrelangen Theorien menschlicher
Professoren!
Was bezweckt eigentlich der Bischof noch damit, wenn er bei der Pries-
terweihe den HEILIGEN GEIST auf den Priester herabruft? Ist denn der
HEILIGE GEIST nur noch Lückenbüsser, um das zu geben, was die
Professoren ausgelassen haben könnten? Oder ist der HEILIGE GEIST
inzwischen so schwach geworden, dass Er nicht mehr das erwirken
kann, was Er einst bei den Aposteln und ihren Nachfolgern erwirken
konnte?
Meine Priester, die ich im Geiste Gottes ausbilde, erhalten zuerst eine
Schulung des Herzens und in der Mystik. Wenn das Herz bereit ist für
die Würde (Bürde) des Priesteramtes, was ein bis drei Jahre dauern
kann, empfängt der Anwärter die Priesterweihe. Und erst jetzt erhält er
von mir Priesterunterricht und nötiges Wissen. Erst als konsekrierter
Priester besitzt er durch die Gabe des HEILIGEN GEISTES ein Priester-
herz und das priesterliche Empfinden. Jetzt kann sein Herz erfassen –
im, mit und durch den HEILIGEN GEIST. Das war auch bei den Aposteln
so. Sie verstanden erst nach der Herabkunft des HEILIGEN GEISTES.
GOTT braucht keine Verstandespriester! GOTT braucht
Herzenspriester!
Ich werde vom Wirken des HEILIGEN GEISTES bei meinen Priestern
immer wieder überrascht. Ihre Gespräche und Predigten sind wohl
grammatikalisch und in der Rednerkunst nur selten vollkommen, aber
die Wirkung in den Herzen der Zuhörer, die sie erzielen, ist so
gross, wie sie kaum bei anderen Priestern zu erfahren ist!
Was verlangt GOTT vom Priester mehr: Dass er eine kunstvolle Rede
oder Predigt halte oder dass sein Wort Wirkung zeige und Frucht brin-
ge?
Durch das Angelernte und aus dem Verstande Gesprochene bekehrt
man nur selten einen Sünder, aber das aus dem Priesterherzen ge-
sprochene Wort geht zum und in das Herz. – Was vom Verstande
kommt, geht in den Verstand. Was vom Herzen kommt, geht ins Herz.
23