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Studium und Gelehrsamkeit


          Sie sind nicht mehr voll des HEILIGEN GEISTES und vom HEILIGEN
          GEIST geführt, sondern von den jahrelangen Theorien menschlicher
          Professoren!
          Was bezweckt eigentlich der Bischof noch damit, wenn er bei der Pries-
          terweihe den HEILIGEN GEIST auf den Priester herabruft? Ist denn der
          HEILIGE GEIST nur noch Lückenbüsser, um das zu geben, was die
          Professoren ausgelassen haben könnten? Oder ist der HEILIGE GEIST
          inzwischen so schwach geworden, dass Er nicht mehr das erwirken
          kann, was Er einst bei den Aposteln und ihren Nachfolgern erwirken
          konnte?
          Meine Priester, die ich im Geiste Gottes ausbilde, erhalten zuerst eine
          Schulung des Herzens und in der Mystik. Wenn das Herz bereit ist für
          die Würde (Bürde) des Priesteramtes, was ein bis drei Jahre dauern
          kann, empfängt der Anwärter die Priesterweihe. Und erst jetzt erhält er
          von mir Priesterunterricht und nötiges Wissen. Erst als konsekrierter
          Priester besitzt er durch die Gabe des HEILIGEN GEISTES ein Priester-
          herz und das priesterliche Empfinden. Jetzt kann sein Herz erfassen –
          im, mit und durch den HEILIGEN GEIST. Das war auch bei den Aposteln
          so. Sie verstanden erst nach der Herabkunft des HEILIGEN GEISTES.


          GOTT braucht keine Verstandespriester! GOTT braucht
          Herzenspriester!

          Ich werde vom Wirken des HEILIGEN GEISTES bei meinen Priestern
          immer wieder überrascht. Ihre Gespräche und Predigten sind wohl
          grammatikalisch und in der Rednerkunst nur selten vollkommen, aber
          die Wirkung in den Herzen der Zuhörer, die sie erzielen, ist so
          gross, wie sie kaum bei anderen Priestern zu erfahren ist!

          Was verlangt GOTT vom Priester mehr: Dass er eine kunstvolle Rede
          oder Predigt halte oder dass sein Wort Wirkung zeige und Frucht brin-
          ge?
          Durch das Angelernte und aus dem Verstande Gesprochene bekehrt
          man nur selten einen Sünder, aber das aus dem Priesterherzen ge-
          sprochene Wort geht zum und in das Herz. – Was vom Verstande
          kommt, geht in den Verstand. Was vom Herzen kommt, geht ins Herz.




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