Page 39 - Lies und erkenne
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Lies und erkenne
                   Was aber unternimmt die Kirche?


          Ich meine damit die Kirchenführung. In ihrer menschlichen Gelehr-
          samkeit siegessicher, ist sie zu schalem Salz und Spreu geworden.
          Wohl scheint es, dass sie im Innern der Kirche durch grosse Zusam-
          menkünfte und diverse Anlässe usw. immer wieder neues Feuer ent-
          zünden kann, das jedoch nur Papierfeuer ist und gleich wieder erlischt.
          Denn, was sie tun, kommt aus ihren gelehrten Köpfen (Menschenver-
          stand), nicht aber aus liebenden Herzen für GOTT und den Nächsten!
          Blind ist sie geworden. Sehen wir zum Beispiel nur einmal die Arbeit
          und Bemühung ihrer Sektenbeauftragten an. Wie lange schon arbeiten
          sie daran und prangern die Sekten in Büchern, Vorträgen usw. als ab-
          solutes Übel an, bemerken aber nicht, dass dieses Übel nichts anderes
          ist als eine Frucht der Amtskirchenführung. Ihre Führung kommt nur
          noch aus ihrem Gelehrtentum, nicht mehr aus brennender Herzenslie-
          be, wie es doch das Hauptgebot fordert!
          Wohl hat der HEILIGE GEIST im Zweiten Vatikanischen Konzil gespro-
          chen, leider aber haben die kirchlichen Gelehrten alles gleich wieder
          mit ihrem menschlichen Verstand interpretiert. Gibt es unter den Kir-
          chenführern tatsächlich keinen Mystiker mehr? Keinen, der GOTT bis
          zur Torheit liebt??? Nur ein solcher kann GOTT dem HEILIGEN GEIST
          in seinem Herzen Raum geben, indem er bereit ist, sein angelerntes
          Wissen zu Gunsten des HEILIGEN GEISTES auszuräumen.
          Nicht die Verstandespriester, sondern die Herzenspriester sind es, die
          mit Leichtigkeit dem HEILIGEN GEIST den Vorzug geben und nicht ihrer
          menschlichen Weisheit!

          Aus dieser Kirche, wie sie zurzeit ist, kann das Werkzeug Gottes nicht
          mehr kommen. Da dieses Werkzeug Hoherpriester sein müsste, könnte
          es unmöglich im Sinne CHRISTI handeln, zu sehr würden ihm die Kir-
          chenführung sowie das Bischofskollegium usw. Beschränkungen aufer-
          legen. – War es nicht früher auch schon so? Nehmen wir grosse Heili-
          ge, Stigmatisierte usw. Wurden sie nicht oft von der Kirchenführung in
          ihrem Handeln eingeschränkt, um es einmal gelinde auszudrücken?
          So war es auch bei JESUS. Er kam zu den Seinen, doch die Sei-
          nigen nahmen Ihn nicht auf!


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