Page 14 - Lies und erkenne
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Das Papsttum
sondern als Bruder, und dies als Ersten unter ihnen. Sein Wort galt.
Seine Entscheidungen wurden respektiert, weil JESUS es so anordnete.
Petrus aber hat nie seinen Mitaposteln dies oder jenes verboten und
nur für sich in Anspruch genommen.
Wie wir schon geschrieben haben, hat GOTT Petrus zum Einenden, d. h.
zum Ersten unter Gleichen bestellt und eingesetzt. CHRISTUS wollte
auch, dass alles, wie Er es bestellte, Bestand habe auf alle Zeiten, d. h.
so weitergeführt werde. CHRISTUS liess hierüber ausdrücklich wissen:
Mt 20,25ff Jesus rief sie deswegen zu sich und sprach: „Ihr wisset, dass die
Regenten der Völker über sie herrschen und die Grossen Gewalt über sie
ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein; sondern wer unter euch gross
werden will, sei euer Diener. Und wer unter euch der Erste sein will, sei euer
Knecht. Wie auch der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, sich bedienen
zu lassen, sondern zu dienen, ja sogar sein Leben zu geben als Lösegeld für
viele.“
Dem aber ist fürwahr nicht so! Und wenn ich nun hier das Papsttum
kritisiere, so keinesfalls die „Nachfolge Petri“, wie sie JESUS wollte,
sondern den von Menschen geschaffenen königlichen Kult, das von
Zeremonien geschwängerte Papsttum. Nicht einmal JESUS erhält die-
sen königlichen Kult, so Er in der Heiligen Wandlung auf dem Altar
gegenwärtig wird. Dabei ist doch JESUS der König, der Papst aber Sein
Diener!
Den Papst begrüsst man mit Kniebeuge und Ringkuss. Beim Empfang
JESU (in der Heiligen Kommunion) hingegen wird IHM nicht die kleins-
te Ehrfurchtsbezeugung erwiesen!
Es betrifft dies nicht die Person des Papstes; unter ihnen gab es wahr-
haft grosse Heilige, die jedoch alle (mehr oder weniger) unter diesem
ungöttlichen, von Menschen eingeführten Zwang gelitten haben.
Eine alte Geschichte erzählt, dass einst ein in aller Armut lebender
Einsiedler mehr Gefallen fand, so er das seidige Fell einer Katze strei-
chelte, als der heilige Bischof Ambrosius, der sich in Demut dem reich-
haltigen Pomp der Kirche unterwerfen und in aller Pracht in eine Stadt
einziehen musste.
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