Page 13 - Lies und erkenne
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Lies und erkenne
                                 Das Papsttum


          Gelehrt wird, dass der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus ist.
          Das ist insoweit richtig, so er wie ein Fels die apostolische Lehre hütet,
          nicht aber, indem er ein weiterer Fels sein will, auf dem JESUS die
          Kirche baut. Petrus ist und bleibt
                               der Fels der Kirche!
          Der Papst aber hat auf dem Felsen Petri zu stehen. Man nennt die Kir-
          che ja nicht päpstlich, sondern apostolisch.

          Mt 16,18-19 „Und ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will
          ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwäl-
          tigen. Auch will ich dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; und was du
          auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein, und was du
          auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.“
          Daraus folgt, dass die Päpste auf dem Felsen Petri stehen müssen, was
          Lehre, Festigkeit und Aufgabe betrifft.
          Tut der Papst dies nicht, steht er nicht mehr auf dem Felsen Petri, und
          sogleich spricht und handelt er nicht mehr in dessen Vertretung. Somit
          ist er ohne Autorität! Petrus war und ist der Fels, auf den CHRISTUS
          Seine Kirche baute, aber er beanspruchte in keiner Weise irgendeine
          grössere Macht oder Gewaltherrschaft gegenüber seinen Mitaposteln.
          Er sah sein Amt ganz so, wie CHRISTUS es ihm erklärte, nämlich

                           als Erster unter Gleichen!

          Dies sollte schon alles sagen. Somit ist es nicht im Sinne Gottes, wenn
          sich der Papst Machtbefugnisse aneignet, sie aber seinen Mitbrüdern
          im Bischofsamte entzieht. Dadurch ist er nicht mehr Erster unter Glei-
          chen, sondern Machtherrscher und Vorschreiber. Erster sein bedeutet
          vorwiegend, dass er der erste Beauftragte ist, welcher unter den Glei-
          chen (Bischöfen) eint, tröstet, ermutigt, hilft, rät und das Wächter-
          amt im Sinne Petri ausübt. Nur bei Uneinigkeit und Streit sollte er das
          Machtwort sprechen können. Es ist also vollkommen falsch, so der
          Papst über Bischöfe herrscht und ihnen Handlungen verbietet, zu de-
          nen sie durch ihre hohepriesterliche Weihe vom HEILIGEN GEIST be-
          fähigt sind! Sicherlich sprachen die Apostel Petrus nicht als Vater an,


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